Cannstatter Volksfestzeitung 2018
Amerika kam: das „Fühlt-sich- an-wie-Achterbahn-Kino“, ein halbkugelförmiges Zelt mit einer 180-Grad-Leinwand. Im „Cinema 180“ konnte man feststellen, wie sich das Hirn manipulieren lässt, weil man erstaunlicherweise ein ma genhüpfendes Gefühl entwi ckelt, so als säße man tatsäch lich in einer Achterbahn auf dem Weg von sehr weit oben sehr steil nach unten, obwohl man eigentlich nur einen Film aus der Perspektive des Mitfahrers schaute. Vor genau 40 Jahren, näm lich im Jahr 1978, sorgte Fritz Kinzler für eine kleine Sensa„Petersburger Schlit- tenfahrt“ und Looping-Achterbahn Aber bevor sie so weit sein würden, wagte Papa Fritz An fang der 1970er-Jahre etwas ganz Großes, den Sprung vom Karussell zur damaligen Hauptattraktion des Volksfes tes: der Achterbahn. „Super Bob“ hieß die erste, es folgten „Jumbo Jet“, die „Petersburger Schlittenfahrt“ und die „Enter prise“. Es galt damals schon ein bisschen als Mutprobe, wenn man da mitgefahren ist. Auch eine Neuheit, die aus der statt hintereinander und unter dem Namen „Musik Ex press“, betreibt Familie Kinz ler bis heute. 1963 nabelte sich Fritz Kinz ler mit seiner Gattin Monika von der Familie ab und grün dete sein eigenes Unterneh men. Und das nahm gleich ordentlich Fahrt auf. Mit dem „Skilift“ fing es an, aber jetzt wurden immer mehr Rum melplätze besucht und immer mehr waren neue Highlights gefragt. Wer erinnert sich noch an den „Düsenklipper“ oder „Hully Gully“? Natürlich von Kinzlers. In dieser Zeit ka men Patricia und Stefan Kinz ler zur Welt. Auch sie wurden hineingeboren in die Welt der Schaustellerei, sind damit auf gewachsen – und heute nicht mehr aus ihr wegzudenken. ein Treffer ins Schwarze. In den 1950ern waren die Söhne groß genug, um selbst aktiv zu werden – fand Robert se nior und kaufte seinen Kin dern eine Go-Kart-Bahn, die auf dem Unterländer Volks fest in Heilbronn den ersten Auftritt hatte. Für sich selbst erwarb er eine Losbude, um es ein wenig ruhiger angehen zu lassen. 1955 feierte eine weitere Le gende Premiere: Rock ’n’ Roll war „in“ und wer dazu gehö ren wollte, kam zum „Cor tina-Bob“. Rasant düste der Lindwurm aus aneinander gereihten Bobs im Kreis – mal langsamer, mal richtig schnell, sodass die Zentrifu galkraft einen an die äußere Planke presste. Und die ein gebauten Wellen sorgten für das unvergleichliche Kitzeln in der Magengegend. Das glei che Prinzip, nur nebeneinan Seit Jahrzehnten ist die „Wilde Maus“, in immer wieder neuer Version, für Kinzlers im Einsatz. 28 ❤ Cannstatter Volksfestzeitung 2018
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