Cannstatter Volksfestzeitung 2018

200 Jahre Cannstatter Volksfest Bildervortrag vonWulf Wager Donnerstag, 20. September, 19 Uhr Sitzungssaal, Rathaus Bad Cannstatt Historisches Volksfest Mittwoch, 26. September – Mittwoch, 3. Oktober Stuttgarter Schlossplatz Gedenkfeier zu Ehren von KönigWilhelm I. Donnerstag, 27. September, 17 Uhr Grabkapelle auf demWürttemberg Eröffnungsfeier & Fassanstich Freitag, 28. September, 15 Uhr Wilhelmer’s SchwabenWelt Eröffnungsfeier des 100. Landwirtschaftlichen Hauptfestes Samstag, 29. September, 10 Uhr Festzelt auf dem LWH-Gelände Schwäbischer Mundartgottesdienst Sonntag, 30. September, 10 Uhr Wilhelmer’s SchwabenWelt Mit Pfarrer Manfred Mergel Großer Historischer Festzug Sonntag, 30. September, 11 Uhr VVS-Wasentag Montag, 1. Oktober VfB-Wasentage Dienstag, 2. Oktober, und Dienstag, 9. Oktober Familientage mit stark reduzierten Preisen Dienstag, 2. Oktober, und Mittwoch, 10. Oktober Wettfahrt der Heißluftballone Samstag, 13. Oktober (Ausweichtermin Sonntag, 14. Oktober) Großer Zapfenstreich der Historischen Bürgerwehren und Stadtgarden Baden-Württembergs Sonntag, 14. Oktober, ab 18.30 Uhr, Kurpark Bad Cannstatt Großes Musikfeuerwerk Sonntag, 14. Oktober, ab 21.30 Uhr Aktuelle Informationen: www.wasen.de B unt blinkende Lichter, Quietschen und Rat­ tern von unbekannten Maschinen, der Duft von ge­ brannten Mandeln, Göckele und Steckerlfisch, fröhliche Menschen jeden Alters, dazwi­ schen der immer wieder zu hörende Ruf des Kapellmeis­ ters in einem der großen Fest­ zelte: „Die Krüge hoch!“ – kein Zweifel, in Bad Cannstatt wird das Volksfest gefeiert. Und das immer wieder, schon seit 200 Jahren. Als der junge König Wilhelm I. von Württemberg 1818 nach zwei schlimmen Hungerjah­ ren ein „Landwirthschaft­ liches Fest verbunden mit einem Volksfest“ zur Ermuti­ gung seiner Bauern stiftete, hat er wohl nicht im Traum daran gedacht, dass sich das Cannstatter Volksfest ein­ mal zum größten Schaustel­ lerrummel der Welt mit über vier Millionen Besuchern ent­ wickeln würde. Naturkatastrophe als Ursache Der unvorstellbar gewaltige Ausbruch des Vulkans Tam­ bora in Indonesien im April 1815 führte zu einer klimati­ schen Katastrophe in Europa. Durch die Explosion wur­ den 90 bis 180 Kubikkilome­ ter Gestein, Asche und Staub bis in 43 Kilometer Höhe ge­ schleudert und verdunkelten den Himmel. Die Sprengkraft entsprach etwa 170 000 Hiro­ shimabomben. Die Druckwel­ len waren in 1500 Kilometer Entfernung noch wahrnehm­ bar. Nach der Explosion war der Vulkan 1500 Meter nied­ riger. 10 000 Menschen star­ ben direkt durch den Aus­ bruch, rund 100000 durch die nachfolgenden Hungerkata­ strophen. Die Staubteilchen wurden durch Luftströmun­ gen um die ganze Erde ver­ teilt und verursachten sogar noch in Europa Missernten und Hungersnöte. Der Win­ ter 1815/16 war in Württem­ berg der kälteste, seit es Wet­ teraufzeichnungen gibt. Als „1800-und-erfroren“ wurde er hierzulande bezeichnet. Der folgende Sommer fiel aus. Die durchschnittliche Tem­ peratur fiel um zehn Grad. Die Kartoffeln verfaulten in den Äckern. Schnee bis in den Mai, lang anhaltende sintflutartige Regenfälle und nachfolgende schwere, peit­ Pro gramm Es begann mit einer Katastrophe Einst Fest zur Motivierung der Bauern, heute größtes Schaustellerfest der Welt

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