Cannstatter Volksfestzeitung 2018

M an mag es kaum für möglich halten, aber in US-ameri­ kanischen Städten wird bis zum heutigen Tag im Herbst „Cannstatter Volksfest“ gefei­ ert. Württemberger, die im 19. Jahrhundert in den Verei­ nigten Staaten von Amerika ein neues Leben begannen, haben dort landsmannschaft­ liche Vereine unter den Na­ men „Cannstatter Volksfest­ verein“ ins Leben gerufen. Im Ländle selbst gründete man den Cannstatter Volksfestver­ ein erst Ende des 20. Jahrhun­ derts. Im 19. Jahrhundert verließen viele Württemberger mit ihren Familien das Land, um im Aus­ land ihr Glück zu finden. Die Not war groß und so machten sich viele auf den Weg über den Großen Teich. Doch offensicht­ lich waren die Württemberger in Amerika so von Heimweh geplagt, dass sie sich am liebs­ ten mit ihresgleichen umga­ ben. So gründeten sich in Chi­ cago, New York, Philadelphia und anderswo in den Staaten schon Mitte des 19. Jahrhun­ derts Schwabenvereine, die sich „Cannstatter Volksfestver­ ein“ nannten. Noch heute gibt es diese Vereine und alljähr­ lich feiern sie ihr „Cannstat­ ter Volksfest“ mit Fruchtsäule, „German-Beer“, Schuhplattler und allem, was nach klischee­ behafteter amerikanischer Sicht zu einem echten „Ger­ man beer festival“ dazugehört. Der älteste Verein wurde 1862 in New York gegründet. Ihm folgten 1873 der Cannstatter Volksfest-Verein Philadelphia und der Schwaben-Verein in Chicago 1878. Fast jedes Jahr besuchen die Mitglieder der amerikanischen Volksfestvereine das Cannstat­ ter Volksfest. Viele sind es nicht mehr, die alljährlich den Weg über den Atlantik beschreiten, um Cannstatt zu besuchen. Die Verbindungen sind dennoch Der Cannstatter Volksfest verein Traditionsbewahrer im Herzen des Ländles und in den USA Der Vorstand des Cannstatter Volksfestvereins v. l.: Fabian Ernst, Bernd-Marcel Löffler, Raymond Kleiner, Ingeborg Goldbeck, Robert Kauderer,Wulf Wager, Rose von Stein,Thilo Rahm 74 ❤ Cannstatter Volksfestzeitung 2018

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